Wenn wir wüßten, wie kurz das Leben ist,
wir würden uns gegenseitig mehr Freude machen.
Ricarda Huch
Gestern blühte die Mohnblume noch und heute schon liegen ihre roten Blätter auf dem Boden. Manchmal sind es kleine Dinge, die einen daran erinnern, dass alles Vergänglich ist. In letzter Zeit sind viele Menschen am Ende ihres Lebens angekommen. Menschen die ich kannte und Menschen die man kannte und Menschen von denen ich nur einen kleiner Teil ihrer Geschichte kenne.
Interessanter Weise hat ausgerechnet der Tod von Berlusconi Eindruck auf mich gemacht, obwohl ich ihn nicht wirklich mochte. Charmant formuliert. Vielleicht liegt es daran, dass er alles dafür getan hat, damit man ihm sein Alter nicht ansehen soll und sich immer erfolgreich glänzend als Sieger präsentierte.
Egal ob man schon ein langes Leben gelebt hatte oder überraschend viel zu früh die Bühne verlässt, man hat immer das Gefühl, dass das Leben zu kurz ist. Zu kurz für all die vielen Dinge, von denen wir träumen und die wir machen möchten. Wir wissen, es ist alles zu kurz und doch verbringen wir so viel Zeit mit Unwichtigem.
Was ist das, das am Ende wirklich zählt? Erfolg, Geld, Reichtum, Macht, Ansehen? Diese Dinge verpuffen wie eine Rauchwolke im Wind. Was wirklich zählt, sind die Spuren der Liebe, die wir im Herzen von anderen Menschen hinterlassen haben, was zählt sind die Momente, in denen wir wirklich wir selbst sein konnten. Was zählt sind Freude und Ermutigungen, die wir verbreitet haben.
Ja, das Leben ist kurz. Wir sollten es nicht damit verschwenden, um auf die falschen Berge zu klettern. Das was wichtig ist, ist manchmal nur ein kleiner Schritt von uns entfernt, indem wir wirklich aufmerksam und mit ganzem Herzen in jeder Begegnung mit anderen Menschen da sind, zuhören, Mut machen und Freude verbreiten. Wenn wir dankbar erkennen und schätzen, was wir haben, statt nach immer noch mehr zu streben.
Das Leben ist kurz, aber wir haben jeden Tag viele Momente Zeit das Richtige zu tun.
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