Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege:
Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut.
Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig,
nur der Demütige ist fähig zu herrschen.
Laotse
Was macht mein Leben aus? Bin ich das, was ich besitze? Fühle ich mich wertvoll, weil ich bestimmte Dinge habe oder arm, weil mir manche Dinge fehlen? Definiere ich mich über das Auto, das ich fahre, die Kleidung die ich trage und die Größe meiner Wohnung? Versuche ich mich besser zu fühlen, indem ich neue Dinge kaufe? Wenn ich das bin, was ich besitze, was bleibt dann von mir übrig, wenn ich alles was ich besitze verliere?
Bin ich das was ich kann? So werden wir doch in unserer ganzen Kindheit hindurch geprägt. Der eine ist ein Mathegenie, der andere eine Sportskanone und der dritte ein Sprachentalent. Schon früh werden wir darauf getrimmt, dass wir uns über das definieren, was wir können. Aber ist das was wir können tatsächlich das, worauf es ankommt? Wenn wir aus irgendeinem Grund unser Können verlieren, verlieren wir dann unsere Lebensberechtigung?
Beurteilen wir uns selbst nach unserem Aussehen? Wenn man jung und schön ist, ist das ja relativ einfach. Ich fühle mich gut, wenn ich gut aussehe. Aber wenn meine Aussehen meinen Lebenswert bestimmt, dann muss ich stets darum kämpfen, mein gutes Aussehen nicht zu verlieren. Und gerade das Verzweifelte Festhalten am Aussehen, führt so manchen in die Katastrophe. Dabei liegt die Schönheit im Wesen des Menschen und nicht in seinem Äußeren.
Natürlich gehört unser Besitz, unser Können, unsere Talente und unser Aussehen als wichtiger Teil in unserem Leben dazu. Wir sollten uns aber selbst nie nur darüber definieren. Denn all das können wir verlieren und wenn unser Leben allein darauf basiert, verlieren wir dann alles was uns ausmacht.
Wir sollten lernen, dass wir wertvoll und kostbar sind, einfach weil wir sind. Nicht weil wir haben, oder leisten oder glänzen. Allein wenn wir morgens unsere Augen öffnen und einen neuen Tag vor uns haben, lohnt es sich das Leben als lebenswert zu betrachten.
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