Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.
Khalil Gibran
Gerade kann ich mal wieder die kleinen Meisen beobachten, die fleissig in das Vogelhäuschen fliegen um den wachsenden Nachwuchs zu füttern. So ein Meisenjunges im Nest muss darauf vertrauen, dass die Eltern genügend Futter bringen.
Sie haben noch keine richtigen Federn und können nicht selbst auf die Suche gehen, sie sitzen aber nicht im Nest und machen sich ständig Gedanken, ob denn bald nochmal Nachschub kommt. Und wenn sie dann groß geworden sind, dann vertrauen sie ihren Flügeln, dass sie fliegen können, obwohl sie es vorher noch nie gemacht haben. Sie vertrauen der Luft, dass sie sie trägt, obwohl keiner sie sehen kann.
Das alles kann uns daran erinnern, dass wir auch im Vertrauen leben sollten. Wir wissen natürlich mehr als Meisen und wir können mehr und deshalb können wir uns auch viel mehr Sorgen um alles machen.
Aber so sehr wir uns auch anstrengen, das Leben haben wir niemals komplett unter Kontrolle. Da ist es doch besser, wenn ich mich entspannen kann, und im Vertrauen, das mache, was mir möglich ist.
Manche Menschen kommen mir so vor, als würden sie ständig den Sauerstoffgehaltes der Luft kontrollieren und sich darum sorgen, dass sie auch genügend einatmen. Sie kontrollieren jeden Atemzug und trauen sich kaum noch zu schlafen, aus Angst, sie würden aufhören Luft zu holen.
Dabei macht der Körper das ganz alleine, ob wir darüber nachdenken oder nicht. Und die Luft um uns herum liefert immer den Sauerstoff, ohne dass wir das ein einziges mal kontrollieren müssten. Manche Leute sind so angespannt und sorgenvoll, weil sie denken, sie müssten alles selbst machen.
Wenn uns Sorgen überfallen, ist es vielleicht gut, wenn wir tief ein- und ausatmen und daran denken, dass wir im Vertrauen leben können, auch wenn wir nicht alles im Griff haben. Die Luft ist da, der Sauerstoff ist, da unsere Körper atmet ganz alleine.
Comments