Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare,
für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.
Victor Hugo
Es gibt eine Stelle am Rücken, an die man besonders schlecht ran kommt. Die eine Stelle, an der man das Gefühl hat, dass die Arme von allen Seiten zu kurz sind. Und genau diese kleine Stelle juckt mich regelmässig. Genau da, wo ich mich richtig verrenken muss um dran zu kommen.
Ich erinnere mich an einen Schuhlöffel meiner Oma, der einen langen Stiel hatte und am anderen Ende des Stils war eine kleine Hand angebracht. Als Kind habe ich mich gewundert, wozu das denn gut sein sollte und meine Oma hatte mir erklärt, dass man sich damit auf dem Rücken kratzen kann.... jetzt weiss ich was sie meinte.... aber so einen Schuhlöffel habe ich (zum Glück?) nicht...
Aber es ist auch so, dass ich dadurch etwas beweglicher bleibe. Durch meine regelmäßigen Bewegungen, die mir verhelfen mich am Rücken zu kratzen, bleibe ich flexibel. Sonst würde ich niemals ständig meine Arme verrenken um an meinen Rücken zu kommen.
Mein Körper scheint mich regelmässig daran zu erinnern, dass ich bloss nicht steif werden darf und daran, dass es gut ist herausgefordert zu werden. Im Leben hat man ja auch so wunde Punkte, die immer wieder jucken und an die man nicht richtig ran kommt.
Man könnte sich nun darüber ärgern, sauer werden oder frustriert sein. Man möchte sie vielleicht am liebsten aus dem Leben herausschneiden, aber sie sind da, wo alles zusammengehalten wird...
Vielleicht können wir aber auch anderes darauf blicken und entdecken, dass diese Punkte uns lebendig halten, dafür sorgen, dass wir nicht einrosten und dazu da sind, dass wir nicht alles selbstverständlich nehmen. Oder sie zeigen uns auch, dass wir einfach nicht alles ganz alleine im Griff haben und dass wir ab und zu jemanden brauchen, der uns hilft an der richtigen Stelle zu kratzen....
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