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AutorenbildChristine Nöh

Sich selbst wertschätzen


Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind,

andere gibt's nicht.

Konrad Adenauer


Heute morgen habe ich mich an die Nachbarschaft meiner Kindheit erinnert. Wir wohnten in einer Straße mit lauter alten Häusern und auch die Menschen waren für mich fast alle "alt" obwohl sie bestimmt gerade um die 50 Jahre alt waren.


Viele Häuser waren klein und eng, mit einer großen Scheune und winzigen Zimmern, bei denen der Holzboden knarrte, wenn man darüber lief. Die Frauen hatten tagsüber fast alle Kittelschürzen an und nur Sonntags oder zu Feiertagen wurden die schönen Kleider präsentiert. Die Menschen hatten sich durch schwierige Zeiten hindurch gekämpft und das sah man ihnen auch an.


Unsere Nachbarin gegenüber hatte durch eine Krankheit die eine Gesichtshälfte gelähmt und als Kind war das erst einmal sehr gruselig für mich. Aber sie war total lieb und freundlich, so dass ich gerne bei ihr in der Küche saß und die Fernsehzeitschriften durchblätterte, die wir selbst nicht hatten.


Das besondere an dieser Nachbarschaft war, dass jeder so wie er war okay war. Alle hatten nicht so viel zu bieten, aber alle waren mit ihrem Leben so ganz zufrieden. Natürlich träumten alle von einem noch besseren Leben, aber erst mal war es eben so, wie es war.


Diese Wertschätzung von sich selbst war bei ihnen höher, als bei vielen Menschen heute. Sie entsprachen keinem Schönheitsideal, aber das interessierte sie auch nicht. Man musste nicht erst jemand sein, um akzeptiert zu werden.


Ich wünschte mir heute oft mehr von dieser Selbstverständlichkeit und von dieser Zufriedenheit über das, was man hat. Wir müssen keinen Idealen hinterher rennen, die wir sowieso nie erreichen. Denn wenn wir es geschafft haben, hat sich das Ideal wieder verändert. Ich bin nicht perfekt und werde es niemals sein und genau das ist gut so.


Viel wichtiger ist, dass durch unsere Schwächen hindurch Liebe, Wertschätzung und Freundlichkeit auf andere strahlt und dass wir uns selbst so annehmen wie wir sind.



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