An Weihnachten ziehen sich bei uns ganz viele in ihre eigene Familie oder Wohnung zurück. Es sind die Tage des Jahres, an denen einem am wenigsten Menschen begegnen. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an dem Wetter, denn wer möchte denn bei solch einem nassen, kalten Grau auch raus gehen. Es ist aber auch die Tradition in unserem Land, dass die Familie jetzt im Mittelpunkt steht.
In Kenia ist es genau anders. Als ich vor 2 Jahren an Weihnachten dort war, waren dort alle Menschen draußen auf der Strasse und auf dem Markt. Da wurde gefeiert, gehandelt und verkauft und alles ging laut durcheinander. Die Gemeinschaft von allen war da das wichtigste und nicht der einzelne Mensch, oder die eigene Familie. Da würde so mancher Deutsche sagen: so kann man doch nicht Weihnachten feiern....
Jeder hat so seine Traditionen und manchmal vergessen wir, dass vieles eben nur Tradition ist und eben auch nicht mehr. Es ist schön, wenn uns Traditionen helfen und uns gut tun, wir sollten aber nicht denken, dass alle anderen es auch so machen müssten wie wir selbst, damit es richtig ist.
Michel aus Lönneberga hat eigentlich begriffen, worum es an Weihnachten geht und die alten Leute aus dem Armenhaus geholt, um sie mit dem Festessen zu bewirten, das eigentlich für die Verwandschaft gedacht war. Damit hat er sich mal wieder viel Ärger bei seinem Vater eingehandelt, aber eigentlich hat er es als einziger richtig gemacht. Oft fehlt uns die Idee, oder auch der Mut, es anders zu machen. Aber vielleicht haben wir heute die Gelegenheit an jemanden zu denken, der ganz alleine ist und für jemanden etwas zu machen, der keine Familie hat.
Aber ich wünsche auch jedem, dass ihr diese Weihnachtsfeiertage mit Freude und Frieden erlebt und eine gesegnete Zeit habt, wo auch immer ihr seid.
Comments