Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl,
dass die Sache nicht ganz geheuer ist.
Erskine Caldwell
Da sind sie wieder, die Pilze im Wald. An allen Ecken sprießen sie aus der Erde und gestern habe ich diese gelben Pilze entdeckt, die mir noch nie vorher aufgefallen waren. Und noch immer kann ich sie nicht unterscheiden, die guten von den schlechten, die leckeren von den giftigen. Wenn ich es wirklich wollte, dann könnte ich es sicher lernen, aber dafür ist meine Interesse nun doch nicht gross genug. So bleibe ich dabei sie einfach nur zu fotografieren.
Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich sage, dass ich etwas nicht kann. Aber eigentlich ist es eher, dass ich etwas nicht will. Ich sage immer, dass ich eben nicht weiss, welche Pilze essbar sind, aber im Grunde habe ich einfach keine Lust, mir zu merken, wie ich welche Pilze erkenne.
Es ist oft am einfachsten und bequemsten zu sagen, dass man das noch nie gemacht hat und dass man es eben nicht kann. Aber wenn wir wollen, können wir so viel mehr, als das, was wir gerade tun. Manchmal kostet es Überwindung etwas auszuprobieren, ein anderes mal muss man sich eben richtig anstrengen um etwas zu lernen, aber eher selten ist es tatsächlich die Unfähigkeit etwas zu tun, die uns bremst.
Ich lerne immer öfter zumindest mir selbst gegenüber ehrlich zu sein und zu sagen, das kann ich nicht, weil ich eben keine Lust habe es zu lernen oder keine Motivation habe mich damit auseinander zu setzen. Und eigentlich ist das ja auch gar nicht schlimm, denn wir sind ja gar nicht verpflichtet alles zu können.
Wenn ich aber zugebe, dass es nur an meiner eigenen Motivation liegt, dann kann ich vielleicht hier oder da auch Sachen entdecken, die ich tatsächlich lernen kann, von denen ich mir immer eingeredet hatte, dass es nicht geht. Ich muss nicht so bleiben wie ich bin, nur weil ich schon immer so war.
P.S.: Weiss eigentlich jemand, was das für Pilze sind, die ich da fotografiert habe?
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