Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten
bei Nebel durch unwegsames Gelände in nord-südlicher Richtung zu führen,
und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig
an drei verschiedenen Zielen ankommen.
Wolf Müller-Limmroth
Ich denke wir haben heute eine seltsame Kombination von Überforderung und Unterforderung unserer Kinder. In vielen alltagsrelevanten Dingen werden sie total unterfordert, es werden ihnen Herausforderungen abgenommen und manches wird ihnen einfach nicht zugetraut. Oft ist die Angst der Motivator, warum Eltern ihre Kinder vieles nicht machen lassen, was dann auch tatsächlich zu einer Unfähigkeit und Unsicherheit beim Nachwuchs sorgt.
Als Beispiel dafür möchte ich das Elterntaxi zur Schule nennen. Weil unterwegs etwas passieren könnte, werden die Kleinen fast bis ins Klassenzimmer gebracht. Die größte Gefahr für alle Kinder, sind dabei die ganzen Autos der anderen. Dabei müssen die Kinder doch den Umgang mit dem Verkehr lernen und es auch erleben, dass sie selbstbestimmt Wege gehen können.
In anderen Gebieten werden die Kinder dann überfordert. Sie sollten am besten überall nur gute Noten haben und möglichst in mehreren Hobbies erfolgreich sein. Der Druck der dabei auf manchen kleinen Menschen herrscht, ähnelt der Belastung eines erfolgreichen Managers.
Viel viel besser wäre es doch, wenn mehr Gelassenheit gegenüber den Leistungen des Nachwuchses und dafür mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten den Alltag prägen würden. Kinder können viel mehr als wir ihnen zutrauen und sie brauchen mehr Freiraum als wir ihnen geben. Außerdem kann niemand alles können, das hat ja bei uns selbst schon nicht geklappt.
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