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AutorenbildChristine Nöh

Glücklich sein


Wahres Glück entsteht nicht durch Beschäftigung mit sich selbst,

sondern durch die Hingabe an ein lebenswertes Ziel.

Helen Keller


Wir denken oft: "Wenn wir im Urlaub sind, dann sind wir glücklich." Was ist aber dann, wenn der Urlaub vorbei ist? "Wenn wir ein neues Auto haben, dann sind wir glücklich." Wenn wir das Auto haben, was ist dann? "Wenn ich in der Vergangenheit eine Entscheidung anders getroffen hätte, dann wäre ich glücklich." Ist damit unser Glücklichsein unwiederbringlich verloren?


Zu oft suchen wir unser Glücklichsein in der Außenwelt, in dem um uns herum, in anderen Menschen, in Besitz oder in Ereignissen. Dabei sind es vor allem unsere Gedanken, die uns glücklich oder unglücklich machen. Umso mehr ich über mich und meine Umstände nachdenke, umso weniger glücklich bin ich dann oft.


Schon ein kleiner Gedanke kann unsere momentanten Emotionen bestimmen. Gestern habe ich auf der Rückfahrt darüber nachgedacht, ob meine Externe Festplatte denn noch da ist. Ich hatte sie nicht mehr gesehen und stellte mir vor, dass sie beim Ein- Aus- oder Umladen irgendwann runtergefallen wäre und ich das nicht gemerkt hätte. Dieser Gedanke wurde so krass, dass ich langsam glaubte, dass es tatsächlich so wäre.


Da mein Rucksack aber ganz unten verstaut war, konnte ich auch nicht während der Fahrt nachsehen. Ich habe gemerkt, wie dieser Gedanke, ich könnte diese wichtige Festplatte verloren haben, alles andere in Besitz nahm. Diesen Gedanken musste ich regelrecht einfangen und einsperren, denn es war ja nur eine Annahme und nicht tatsächlich so passiert. Also habe ich mich gezwungen, über etwas anderes nachzudenken.


Natürlich war das fast erste was ich machte, als wir zu Hause angekommen waren, den Rucksack herauzukramen um die Festplatte zu suchen. Sie war da, ganz unten ins Fach gerutscht. Ich habe gemerkt, wie etwas, das gar nicht passiert ist, so real werden kann, dass es einen in Panik versetzt.


Ich hätte also stundenlang über den Verlust meiner Festplatte in Panik geraten können und mir damit die ganze Fahrt zerstört, nur weil ein kleiner Gedanken mir Angst eingeflößt hat. Ist es nicht oft so, dass das was wir denken, ganz anders ist, als die Realität?


Wir müssen immer wieder darauf achten, wem wir in unserem Kopf Raum geben. Denn unserer Gedanken haben die Macht uns glücklich oder unglücklich zu machen, ganz unabhängig von unserer tatsächlichen Wirklichkeit.


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