Sich einander zu beschenken ist Zeichen von Liebe und lebendiger Beziehung.
Im Schenken bringen wir zum Ausdruck, dass wir selbst Beschenkte sind.
Anselm Grün
Jetzt geht es wieder los, dass wir mit Prospekten und Angeboten überschüttet werden. Überall werden uns Fotos von glücklichen Menschen präsentiert, die mit Geschenkbergen im Hintergrund vor einer üppig dekorierten Tafel sitzen und exklusives Essen auf den Tellern haben.
Lichterglanz, Luxus und Fülle sind der Massstab für ein „gelungenes“ Weihnachtsfest. Nicht wenige haben davon die Nase voll und sind davon überzeugt, dass wir in unserer Überfluss Gesellschaft nicht auch noch massenhaft Geschenke zu Weihnachten brauchen. Vor allem Geschenke, die keiner braucht.
Geschenke sollen eigentlich dazu da sein, dem anderen zu zeigen, dass man ihn schätzt und gern hat. Wir haben daraus ein immer mehr, immer besser, immer teurer gemacht und deshalb wundert es mich nicht, dass viele nun sagen, dass sie dabei nicht mehr mitmachen wollen.
Wenn wir jetzt aber sagen, dass wir uns einfach gar nichts mehr schenken, weil ja jeder genug hat, haben wir einerseits recht, aber andererseits nehmen wir uns die Gelegenheit anderen eine Freude zu machen.
Denn nichts freut einen mehr, als ein Geschenk, das den anderen glücklich macht. Unser Ziel sollte daher sein, nicht gar nichts mehr zu schenken, sondern etwas zu schenken, das wirklich das Herz des anderen berührt. Und das ist natürlich sehr viel aufwendiger und schwieriger.
Gute Geschenke kosten nicht unbedingt viel Geld, aber oftmals Zeit und Phantasie. Wenn ich aber meine Zeit verschenke, dann verschenke ich das wertvollste was ich besitze und wenn ich herausfinde, was dem anderen wirklich etwas bedeutet, dann berühre ich sein Herz.
Die Antwort auf unser Konsumproblem lautet daher nicht, "nichts mehr zu verschenken", sondern "anders zu schenken".
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