Sich glücklich fühlen können, auch ohne Glück - das ist Glück.
Marie von Ebner-Eschenbach
Heute Nacht war es echt kalt, so dass ich mich frage, ob das den schon die Eisheiligen sind. Diese kommen eigentlich erst in einer Woche, aber wer weiss, vielleicht sind sie dieses Jahr ja mal früher dran.
Ich finde es sowieso erstaunlich, dass über Jahrhunderte hinweg, das Wetter immer weiss, wann die Eisheiligen sind. Das ist ein Phänomen, das immer wieder passt. Und dachte man im April noch, dass es dieses Jahr zu warm für die Eisheiligen wäre, so hat sich das nun ja wieder gut geändert. Es ist also ratsam mit manchem im Garten noch zu warten, bis der 15. Mai vorbei ist.
Immer wieder wird mir bewusst, wie wenig wir vieles in der Hand haben. Wir modernen Menschen denken immer alles ist möglich, dem der es will. Aber wir selbst können keine einzige Kirsche zum Wachsen bringen. Als der Kirschbaum vor 3 Wochen blühte, merkte ich, dass keine einzige Biene zu sehen war. Vielleicht waren die alle noch im Winterschlaf. Ich entdeckte nur eine einsame Hummel, die von Blüte zu Blüte flog. Deshalb habe ich damit gerechnet, dass es mit dem Kirschen dieses Jahr nicht viel wird.
Diese Hummel muss aber eine Turbohummel gewesen sein, denn inzwischen hängen viele kleine grüne Kirschen am Baum. Wow, die war wirklich fleissig. Aber noch sind die Kirschen klein und noch sind wir weit weg von der Ernte. Ich kann den Baum gießen, ich kann ein Netz gegen die Vögel drüber machen, aber ob ich tatsächlich Kirschen ernte, kann ich immer noch nicht wissen. Da kann ich nur vertrauen und mich beschenken lassen.
So vieles im Leben haben wir nicht im Griff, wir vergessen es nur oft, und schimpfen, wenn es anders kommt, als erwartet. Wir können den Wind in unserem Leben nutzen, die Segel richtig setzen und versuchen klug auf Ereignisse zu reagieren. Ob es uns gelingt, zeigt die Zeit. Es gehört beides zusammen, das zu tun, was mir möglich ist und gelassen zu bleiben, bei allem worauf ich keinen Einfluss habe.
Comments