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AutorenbildChristine Nöh

Erdbeerfrage


Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt.

Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.

Martin Heidegger


Erdbeeren waren schon immer eine meiner Lieblingsfrüchte. Ich liebe Erdbeeren. Meine Mutter hat als ich ein Kind war aber nie Erdbeeren gekauft. Denn wir hatten im Garten eigene Erdbeerbeete und die Erdbeeren im Laden waren meistens viel zu teuer. So gab es eben nur dann Erdbeeren, wenn sie im Garten reif waren. Nicht früher und nicht länger.


Dieser Verzicht in der Kindheit war mir meist nicht bewusst, denn es war einfach so. Ich bin mir aber sicher, dass es mir nicht geschadet hat. Ich erinnere mich auch sehr gut daran, wie anstrengend es war, diese Erdbeeren zu pflücken, aber auch daran, dass es nichts leckereres gab als die selbstgemachte Erdbeermilch oder den Erdbeerkuchen.


Heute ist alles fast immer verfügbar und wenn wir nun wegen der Preisexplosionen wieder auf manches verzichten müssen, dann fühlen wir uns beraubt. Vielleicht lehrt es uns aber auch, dass man nicht immer alles haben muss und dass man auch mit weniger, oder anderen Dingen glücklich sein kann, als mit allem immer überall.


In Spanien herrscht jetzt schon eine große Wassernot, die durch den Erdbeeranbau dort nicht besser gemacht wird. Außerdem sind Erdbeeren von dort oft mit Pestiziden belastet und die weite Reise ist für solch eine empfindliche Frucht nicht vorteilhaft. Bin ich nun bereit auf Erdbeeren von Spanien zu verzichten? Die meisten Passanten, die gefragt wurden, sagten: nein.


"Wenn mein Enkel Erdbeeren möchte, dann kaufe ich das für ihn." war eines der Argumente. Die Kinder sollen auf nichts Verzichten. Dass wir aber genau damit den Kindern schaden, ist vielen nicht bewusst. Erstens ist es nicht gesund für die Kinder, wenn sie zu viele Pestizide abbekommen. Zweitens schadet es der Zukunft der Kinder, wenn wir nicht besser mit unseren Ressourcen umgehen und drittens werden Menschen nicht glücklich, wenn sie immer alle Wünsche erfüllt bekommen.


Zu Verzichten ist nicht immer nur von Nachteil, denn es hilft uns auch es mehr zu genießen, wenn man etwas dann tatsächlich bekommt.



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