Die Lust an der Macht, hat ihren Ursprung nicht in der Stärke,
sondern in der Schwäche.
Erich Kästner
Immer wieder bewundere ich große, prachtvolle Gebäude, wie hier zum Beispiel das Schloss von Marburg. Ich staune darüber, wie dick die Mauern sind, wie groß und eindrucksvoll es gebaut wurde und wie mächtig die früheren Besitzer gewesen sein mussten.
Und genau an diesem Punkt wechselt auch meine Bewunderung in Erschrecken. Denn viele dieser ganzen wunderbaren Bauwerke wurden ja nicht gebaut, weil die Bauherren so toll gewesen wären, dass sie das selbst hätten machen können, sondern sie sind sehr oft das Symbol von Macht, Unterdrückung und Ausbeutung.
Einige wenige Menschen konnten sich solche Prachtbauten erlauben, weil der Großteil der Bevölkerung in Armut lebte und von dem wenigen was sie hatten immer noch Abgaben leisten mussten. Sei es in Form von Ernten oder auch in Form von Arbeit. Diese Bauwerke der Macht sind nicht nur etwas auf das wir Menschen stolz sein können. Sie könnten uns auch immer dazu ermahnen Macht nicht zu missbrauchen.
Bei jeder majestätischen Kirche mit künstlerischer Ausstattung, so bewundernswert und schön das aussieht, frage ich mich oft, ob hier nicht der Sinn der christlichen Botschaft missverstanden wurde. Ist es unsere Aufgabe als Menschen, Gott ein wunderschönes Haus mit großen Schätzen zu bauen? Oder sollten wir uns nicht besser um die Armen, Notleidenden und Unterdrückten kümmern?
Ist das Leben von Mutter Teresa nicht ein viel besseres Zeichen von Gottes Handeln auf der Welt, als der Petersdom in Rom?
Ich finde es auch bewundernswert, zu welchen architektonischen Meisterwerken die Menschen fähig sind. Wenn wir sie sehen, sollten sie uns aber auch immer daran erinnern, dass die wahre Stärken eines Menschen nicht die Macht und Größe, sondern die Liebe und das Mitgefühl sind.
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