
Berühmt möchte ich sein, sagst du und weißt nicht, was du redest.
Berühmt sein heißt, mit nackten Füßen über ausgestreute Glasscherben dahinschreiten.
Marie von Ebner-Eschenbach
Da bin ich mir ganz sicher, dass ich nicht berühmt sein möchte. Ich habe genügend Biografien gelesen und biografische Filme gesehen, um genau zu wissen, dass es keinen Spaß macht berühmt zu sein. Es gibt einem vielleicht ein gutes Gefühl, aber es nimmt einem unglaublich viele Freiheiten.
Alleine ein Ausflug in eine Stadt kann sich zu einer Katastrophe entwickeln, wenn jeder einen kennt, ein Selfie machen möchte und man nicht unbeobachtet rumlaufen kann. Egal was man als berühmter Mensch macht, man wird auf jeden Fall jemand finden, der einen dafür verurteilt. Wenn man einen Fehler macht, weiss das dann nicht nur der engste Freundeskreis, sondern die ganze Welt.
Wenn man nicht gut damit umgehen kann, führt es auch dazu, dass sich ein berühmter Mensch tatsächlich als etwas besseres fühlt als andere Menschen. Das ist für niemanden gesund. Außerdem weiß man nicht mehr, ob andere einen mögen, weil man ist wie man ist, oder ob sie einen nur toll finden weil man berühmt ist.
Jedes Wort, das berühmte Menschen sagen wird analysiert und jeder Satz auf gramatikalische Exaktheit überprüft. Ich bin froh, dass ich einfach schreiben kann, was ich grad so denke, ohne dass ich mich vor vielen anderen ständig rechtfertigen muss.
Gerne lebe ich mein kleines, unauffälliges Leben und genieße die Freiheit immer einfach so sein zu können wie ich bin, ohne irgendjemandem etwas beweisen zu müssen.
Am Schluss darf nicht mein chinesisches Lieblingszitat fehlen: "Der Mensch muss den Ruhm fürchten, wie das Schwein das Dickwerden."
Comments