Es ist Unsinn - sagt die Vernunft. Es ist was es ist - sagt die Liebe. Es ist Unglück - sagt die Berechnung. Es ist nichts als Schmerz - sagt die Angst. Es ist aussichtslos - sagt die Einsicht. Es ist was es ist - sagt die Liebe. Es ist lächerlich - sagt der Stolz. Es ist leichtsinnig - sagt die Vorsicht. Es ist unmöglich - sagt die Erfahrung. Es ist was es ist - sagt die Liebe.
Erich Fried
In Träumen kommen ja manchmal unsere wahren Gefühle zum Vorschein. So habe ich heute Nacht geträumt, dass ich zu spät zum Flughafen komme und außerdem nicht alles in den Koffer gepackt habe. Diese Angst zu Versagen oder etwas Falsch zu machen steckt wahrscheinlich in jedem von uns mehr oder weniger drin.
Es kommt darauf an, was ich damit mache. Immer wieder habe ich auch tagsüber sorgenvolle Gedanken: "Was ist wenn dies oder jenes passiert?" Ich versuche jedoch nun anders mit den Gedanken umzugehen. Früher habe ich mir dann detailliert vorgestellt, was passiert, wenn...
Wenn ich jetzt merke, dass Angst vor etwas in mir hochkommt, dann gebe ich der Angst keinen Platz in meinem Denken, denn Angst hat noch nie zu guten Entscheidungen geführt. Deshalb konzentriere ich mich auf andere Gedanken, wie zum Beispiel: "Angst ist nicht in der Liebe; die wahre Liebe vertreibt die Angst."
Vielleicht ist das auch eine Art, sich selbst zu manipulieren, aber wir manipulieren unser Denken doch ständig in allen möglichen Richtungen. Wenn es nun hilft in weniger Angst zu Leben, finde ich es gut. Es macht ja nicht blind vor wirklichen Problemen, die sind ja da und mit ihnen kann man sich auseinander setzen. Es hilft vor den Angstphantasien, die nur in unserer Einbildungskraft existieren.
Statt mir etwas vorzustellen, was mir Angst macht, kann ich mir genauso gut vorstellen was mir Mut macht. Heute werde ich mir auf jeden Fall noch genauer zurechtlegen, was alles in den Koffer soll, dann weiss auch mein Gefühl, dass ich gut gepackt habe.
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