Jeden Tag aufstehen, auf eigenen Beinen stehen. Jeden Tag im Leben stehen, das Alte neu bestehen. Jeden Tag andere ausstehen und zu sich selbst stehen. Jeden Tag verstehen, daß Gott hinter allem steht. Jeden Tag aufstehen zu neuem Leben. Jeden Tag neu.
Petrus Ceelen
Wenn abends die Sonne untergeht, kriegt normalerweise keiner von uns Panik, da wir alle darauf vertrauen, dass sie am nächsten morgen wieder scheint. Meistens nutzen wir die dunklen Stunden des Tages um zu schlafen und wenn man schläft, geht die Zeit viel schneller um. So ist das Leben für uns meistens viel mehr Sonnenschein als Dunkelheit.
Die Sonne nehmen wir als selbstverständlich, aber sie ist viel mehr als das. Sie ist lebensnotwendig. Ich weiss nicht wieviele Stunden wir ohne Sonne überleben könnten. Ich denke, dass wir wahrscheinlich zuerst erfrieren, bevor wir ersticken. Es ist aber ganz klar, dass ohne Sonne unser Leben nicht möglich wäre.
Wenn man nun jeden Abend die Frage stelle müsste, ob es morgens wieder hell wird, dann könnten wir nicht gut leben. Die ständige Angst würde uns den Schlaf rauben und wir könnten die Tage nicht in Frieden leben. Daher ist es gut, dass wir dieses Vertrauen schon als Kinder gelernt haben. Die Sonne ist eigentlich ein Geschenk, etwas das völlig außerhalb unseres Einflussbereiches liegt, sie scheint für alle Menschen gleich und sie gibt Licht und Wärme, ohne etwas dafür zurück zu bekommen.
Wenn es nun heute morgen wieder hell wird, dann kann uns das auch Mut machen, dass wir daran denken, dass keine dunkle Zeit in unserem Leben für immer anhält, dass wir ohne Verdienst jeden Tag reich beschenkt werden und dass wir im Vertrauen leben können, auch wenn es gerade mal kalt und lichtlos erscheint.
So wie es jeden Tag den Wechsel zwischen Tag und Nacht gibt, wie im Jahresverlauf die Jahreszeiten wechseln von Frühling zu Winter, so gibt es in unserem Leben auch immer wieder andere Zeiten und keine davon bleibt für immer. Und wir können darauf vertrauen, dass jemand da ist, der uns bedingungslos liebt, auch wenn wir es gerade nicht merken.
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