Alte Freunde sind wie alter Wein, er wird immer besser,
und je älter man wird, desto mehr lernt man dieses unendliche Gut zu schätzen.
Franz von Assisi
Das schöne an alten Freundschaften ist, dass man sich nichts beweisen und nichts verbergen muss. Wenn man einer Freundin mit 18 Jahren mitten in der Nacht in einem alten Schuppen die krassesten Geheimnisse erzählt hat, dann kann eigentlich nichts mehr kommen, was einen noch erschüttert.
Freunde, die einen schon so lange begleiten, muss man auch nicht ständig sehen, um mit Ihnen vertraut und verbunden zu sein. So wie man alten Wein im Keller lagert und nicht ständig schaut, ob er noch da ist, so weiss ich auch, dass der anderen da sein würde, wenn ich ihn brauche.
Bei Menschen, die man neu kennenlernt, möchte man sich oft von der besten Seite zeigen und gibt möglicherweise vor, jemand zu sein, der man gar nicht ist, damit der andere beeindruckt ist. Bei alten Freundschaften brauche ich das nicht.
Wenn man sich schon als Kind kennengelernt hat, dann kannte man sich, bevor wir gelernt haben, mit schönen Masken durch die Welt zu gehen. Wenn man sich schon lange kennt, dann hat man schon so vieles gemeinsam erlebt, dass der andere auch die Schattenseiten kennt.
Interessant ist, dass ich immer weniger Masken brauche, umso älter ich werde. Manche Masken sind natürlich sinnvoll, denn ich kann nicht jedem, dem ich gerade begegne direkt zeigen, wie es mir geht. Aber ich muss einfach nicht mehr perfekt sein und kann besser damit leben, dass ich nicht jedem gefalle.
Mit Freunden im Rücken, kann man am besten das sein, was man eben ist. Und wenn ich bin, so wie ich bin, dann habe ich auch die Chance neue Freundschaften zu finden.
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