Daß es einen Unterschied zwischen "falsch" und "nicht richtig" gibt, ist nicht falsch, sondern richtig.
Ernst Ferstl
Ich war schon immer bemüht, das "Richtige" zu wissen. In der Schule war das ja immer relativ einfach. Da gab es Dinge die man lernen konnte und wenn man sie wusste, dann kriegte man eine gute Note. Also musst ich manche Sachen einfach nur lernen und ich wusste was richtig ist.
Im Leben ist das aber nicht so einfach. Natürlich gibt es vieles was uns beigebracht wird, wie etwas richtig ist. Da bestimmen die Gesellschaft, die Tradition und der Glaube darüber was richtig und was falsch ist. Manches übernehmen wir ohne viel darüber nachzudenken. In anderen Dingen habe ich mich davon schon lange nicht mehr bestimmen lassen. Es ist mir egal, wie man sich "richtig" anzieht, oder was denn die anderen dazu sagen, wenn man dies oder jenes macht.
Aber es gab auch vieles, in dem ich mich nach dem gerichtet habe, was andere sagten, was "richtig" ist. Manchmal findet man jemand gut und dann denkt man, dass das was derjenige sagt das Richtige ist. Und manchmal ist es auch so, dass tolle Menschen das richtige sagen. Aber es ist genauso gut möglich, dass jemand an einer Stelle genau das Richtige denkt und an einer anderen Stelle völlig daneben liegt.
Inzwischen denke ich, dass es gar nicht mehr so wichtig ist, überall das "Richtige" zu wissen, sondern es vielmehr darauf ankommt, das Gute zu tun. Egal wieviel ich lerne, werde ich es niemals schaffen in allem immer das Richtige zu wissen. Und wenn ich meine überall nur Recht zu haben, dann werde ich in vielem lieblos und verachte andere, die anders denken.
Ich lerne noch immer gerne etwas dazu und interessiere mich immer für Neues. Es geht mir aber nicht mehr darum, immer zu wissen was Richtig ist. Freundlichkeit ist besser als Wissen und Liebenswürdigkeit besser als Rechthaberei. Das wichtigste was ich lernen möchte ist mehr Liebe, mehr Verständnis, mehr Weisheit und mehr Güte.
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